Provisorium Patientenfall 3
Eine junge Patientin erschien mit starken Zahnfleischbeschwerden in der Oberkieferfront. Dort wurden ihr im Ausland 6 vollkeramische Kronen eingesetzt. Ständiges Zahnfleischbluten und Schmerzen wollte sie nicht weiter aushalten und besuchte unsere Praxis. Zudem störte sie die Optik der Kronen, da auch sämtliche ästhetische Parameter außer Acht gelassen wurden.
Die Röntgenbilder zeigten stark überkonturierte Kronenränder, die man klinisch deutlich sondieren konnte und keine Reinigung zuließen. Wir entschlossen uns zusammen mit der Patientin, die bestehenden Kronen wieder zu entfernen und ein laborgefertigtes Langzeitprovisorium einzugliedern. Das ist unbedingt notwendig, da sich das stark entzündete Zahnfleisch erstmal erholen muss. Zudem können wir der Patientin so eine genaue Vorstellung der Ästhetik der endgültigen Kronen geben. Nach der Entfernung der Kronen stellten wir fest, dass sämtliche Nerven von der vorherigen Behandlung geschädigt waren.
Überall im Zahnfleisch entdeckten wir zurückgelassene Zementreste, was auch ein Grund für die Entzündung war. Eine klare Präparationsgrenze war nicht auszumachen. Die Dicke der Zementschicht betrug teilweise mehr als 1mm, was auf eine absolute Fehlpassung der Restaurationen rückschliessen lässt. Die Achsen wurden korrigiert und eine deutliche Präparationsgrenze angelegt. Nach Abdrucknahme stellte der Zahntechniker ein Langzeitprovisorium her, dass allen Regeln der modernen Zahnheilkunde entsprach. Zudem wurden die ästhetischen Wünsche der Patientin berücksichtigt, so daß ein funktionell passender und optisch einwandfreier provisorischer Zahnersatz eingegliedert werden konnte. Die beschädigten Nerven haben wir von einem ausgewiesenen Spezialisten für Endodontie behandeln lassen. Die sanierten Zähne und das gesunde Zahnfleisch lassen in diesem Zustand eine optimale Weiterbehandlung zu. Ein solches Provisorium kann für 1 Jahr getragen werden.