Wenn Patienten hören, das der Zahnersatz zum „rausnehmen“ sein wird, steigt manchmal der Blutdruck, weil man automatisch an Ommas Klappergebiss denkt, was abends in einem Glas neben dem Bett schläft. Hey, wir leben in 2024, und diese Art des Ersatzes ist heute, wenn man weiss wie es geht, absolute High-Tech und vor allem High-End Versorgung. In diesem Fall hatte die Patientin bereits sogenannte Teleskopprothesen in Ober- und Unterkiefer. Im Oberkiefer auf zwei Zähnen, die so stark beweglich waren, dass man sie hätte mit den Fingern ziehen können. Wir haben in diesem Kiefer 5 Implantate gesetzt die so verteilt wurden, dass die geplante Prothese eine polygonale Abstützung erhält. Auf den Implantaten haben wir 5 vollkeramische Aufbauten verschraubt, die der Prothese als Halteelemente dienen. Die Gegenstücke dazu sitzen in der Prothese und sind sogenannte Galvanoteleskope, hochgoldhaltige im Galvanoverfahren hergestellte Matrizen die so präzise sitzen, dass man das Gefühl von festen Zähnen hat. Im Unterkiefer musste der vorhandene Ersatz ebenfalls erneuert werden. Bei dieser Art des Zahnersatzes sollte immer eine polygonale Abstützung angestrebt werden, weil lange, nicht abgestützte Prothesensättel, langfristig zu Überlastung der gesamten Arbeit führen und so die Haltbarkeit deutlich herab setzt. Deshalb haben wir im Unterkiefer auf beiden Seiten jeweils im hinteren Bereich ein Implantat gesetzt. Die Aufbauten haben wir wieder aus Zirkonoxid machen lassen, die Sekundärteile allerdings aus PEEK, einem Hochleistungspolymer, was super schön auf der Keramik läuft. Alle weiteren Teile der Prothese wurde schliesslich aus Blöcken heraus gefräst und später zusammen geklebt. Das Ergebnis ist maximale Effizienz und keine Spannungen, die ansonsten beim Fertigen normalerweise immer auftreten. Der Vorteil solcher Arbeiten liegt klar auf der Hand. Man braucht nicht so viel operativen Aufwand zu betreiben, als wolle man festsitzend versorgen, die einzelnen Pfeiler sind optimal pflegbar, und die Prothesen sind beliebig erweiterbar, falls einem der Pfeiler etwas passieren sollte

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Zahn raus, Implantat rein. Ist das möglich? So machen wir es fast immer, weil es einfach das Beste ist 💪🏻. Auch wenn eine Entzündung da ist, auch wenn der Knochen kompromittiert ist, mit viel Know How, der richtigen Technik und den richtigen Materialien gibt es fast keine Limits. Auf dem 3D-Röntgenbild sieht man die starke Auflösung des Knochens um die Wurzeln des Zahnes. Wir haben den Zahn entfernt und komplett das Entzündungsgewebe ausgeräumt. Auch der Knochen an der Aussenseite fehlte fast vollständig. Nach Desinfektion mit dem Ozongerät konnten wir ein Implantat mit sehr aggressivem Schraubendesign einsetzen, die äussere Begrenzung durch einen kleinen Zugang rekonstruieren und die Spalträume um das Implantat mit allogenem Knochenmaterial auffüllen, welches wir vorher mit Wachstumsfaktoren biologisiert haben. Versiegelt wurde die Wunde mit einem individuell angefertigten Zahnfleischformer, wodurch gleich in der Einheilphase ein perfektes Durchtrittsprofil geschaffen wird und gleichzeitig sämtliche Strukturen so gestützt werden, wie es ohne ein solches Vorgehen niemals möglich wäre. Nach 4 Monaten konnten wir dann die vollkeramische Krone einsetzen, die sich perfekt in die nun wieder geschlossene Zahnreihe eingliedert. Das Röntgenbild zeigt die stabilen knöchernen Verhältnisse, was auch nur mit Implantaten dieses Typs möglich ist. So geht moderne Zahnheilkunde ❤️

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Weichgewebe um Implantate - so wichtig! Warum? Weil Weichgewebe entweder Schaden anrichtet, wie in diesem Fall, oder dafür sorgt, dass Ergebnisse stabil bleiben. Nur sehr wenige kümmern sich wirklich um das Thema Weichgewebemanagement, weil es auch nicht ganz einfach ist. Das Zahnfleisch um ein Implantat sollte im besten Fall dick, keratinisiert und unbeweglich sein. Dünnes und bewegliches Zahnfleisch sorgt dafür, dass sich der darunter liegende Knochen abbaut. Das hat zur Folge, dass Teile der Implantatoberfläche frei liegen und im schlimmsten Fall voll mit Bakterien sitzen - ein Teufelskreis. Immer wieder kommen Patienten zu uns, wo wir sekundär Korrekturen durchführen müssen, um den Knochenabbau zu stoppen. Das gelingt uns zugegebenermassen sehr gut, auch wenn es leider nur operativ zu lösen ist. Man erkennt in diesem Fall, dass das bewegliche Zahnfleisch aus der Wange direkt an den Implantaten ansetzt. In einer kleinen OP haben wir den Mundvorhof wieder dahin verlagert, wo er hingehört und Gewebe vom Gaumen verpflanzt. Zum einen, um die Dicke des Gewebes zu erhöhen, zum anderen, um die Qualität zu steigern, weil nur keratinisiertes Gewebe ausreichend Schutz vor mechanischer Belastung gewährleistet. Das Transplantat haben wir im Empfängerbett mit Titanpins fixieren müssen, da es keine Chance gab, es zu nähen. Diese Technik stammt von Dr. Kai Zwanzig, die wir hoffentlich bald zusammen mit der Universität Harvard publizieren dürfen. Das Ergebnis nach vielen Jahren ist zwar ästhetisch nicht überragend, der darunter liegende Knochen seitdem aber stabil

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@harvarddentalmed
@akhondi.dmd ...

Mit diesem Fall verabschiede ich mich von diesem Jahr und allen, die ich behandeln durfte und die mir das Vertrauen geschenkt haben. Natürlich auch von denen, die sich gerne meine Fälle angeschaut haben und mich mit Likes und positiven Kommentaren immer wieder motivieren, Neues zu posten. Diese junge Patientin wurde mir von einem sehr netten Kollegen geschickt, der bei ihr ein Implantat in der Oberkieferfront gesetzt hatte, was leider ein bisschen in die Hose gegangen ist. Ich finde es toll, wenn jemand seine eigenen Grenzen kennt, das ist wahre Grösse. Er bat mich, diesen ästhetischen Misserfolg zu korrigieren, egal was es kostet, die Rechnung bitte direkt an ihn. Auch das erlebe ich sehr selten, weil Zahnärzte ja nie Fehler machen. Wir haben die alte Krone entfernt und das Implantat mit sehr viel Zahnfleisch abgedeckt. Das ist eine sehr komplizierte Prozedur, die viel Erfahrung erfordert. Nach 3 Monaten habe ich das Implantat wieder frei gelegt und die alte Krone als Zahnfleischformer umgearbeitet. Während der ganzen Zeit war die Patientin mit einer sogenannten Snap-On-Schiene versorgt, die @christianhannker für mich gefräst hat. So habe ich die Patientin wieder zurück zu ihrem Hauszahnarzt geschickt, der jetzt eine neue Krone machen kann. Der Zahnfleischverlauf ist jetzt perfekt, so dass nicht auffallen wird, dass es sich nicht um einen natürlichen Zahn handelt. Kommt gut ins neue Jahr 🍀🥂🐷

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🇩🇪 Sofortimplantation - geht das immer? Es gibt heutzutage nur wenige Ausnahmen, wo wir es nicht schaffen, einen Zahn zu entfernen und sofort ein Implantat zu setzen. 3D-Röntgendiagnostik hilft, das Implantatlager zu beurteilen und zu entscheiden, welche Therapiemöglichkeiten man hat. In diesem Fall hat eine Überlastung zur Fraktur des Zahnes geführt. Man erkennt zudem, dass an der Aussenseite des Zahnes kein Knochen ist. Wir können solche Situationen heute einfach beherrschen und mit minimalinvasiven Massnahmen Defekte regenerieren. Ein modernes Implantatsystem und vollkeramische Aufbaukomponenten erhalten und stützen langfristig Knochen und Zahnfleisch. Aufgrund der funktionalen Gegebenheiten war die Gestaltung der Krone nicht anders möglich, dennoch ein sehr schönes Ergebnis wie ich finde

🇬🇧 Immediate implantation - is that always possible? There are few exceptions these days where we are unable to remove a tooth and immediately place an implant. 3D X-ray diagnostics help to assess the implant location and decide what treatment options you have. In this case, overloading caused the tooth to fracture. You can also see that there is no bone on the outside of the tooth. Today we can easily manage such situations and regenerate defects using minimally invasive measures. A modern implant system and all-ceramic abutment components preserve and support bones and gums in the long term. Due to the functional circumstances, the design of the crown was not possible in any other way, but I still think it is a very nice result

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